Paris
1876 -
Rueil-la-Gadelière
1958
Maurice Vlaminck ist drei Jahre alt, als die Familie von Paris nach Vésinet umzieht. Er schlägt zunächst, wie auch die Eltern, die beide Musiker sind, die musikalische Laufbahn ein. 1892 verlässt Vlaminck als ausgebildeter Kontrabassist sein Elternhaus und zieht nach Chatou bei Versailles.
Der Künstler ist nach dem Militärdienst in Vitré als Musiker tätig, bis er im Jahr 1900 zufällig André Derain begegnet. Dieser ist es auch, der in Maurice Vlaminck künstlerische Ambitionen wachruft. Vlaminck mietet mit dem Entschluss, Maler zu werden, gemeinsam mit Derain eine alte Baracke, die sie als Atelier einrichten. Der Besuch einer van Gogh-Ausstellung in Paris ist von entscheidender Bedeutung für die künstlerische Entwicklung.
1902 lernt der junge Maler Henri Matisse kennen, dieser ermutigt ihn, im "Salon des Indépendents" auszustellen. Eine Ausstellung im "Salon d'Automne" zusammen mit Matisse, Derain, Friesz, Manguin u. a. findet 1905 statt. Aufgrund des völlig neuen koloristischen Konzeptes, das große Farbflächen in reinen Tubenfarben zeigt, bezeichnet der Kritiker Vauxelles die Künstler als die "Fauves".
Der Ankauf von Vlamincks Gesamtwerk durch den Kunsthändler Vollard beweißt, dass die neue Malweise auf reges Interesse stößt. Vollard arrangiert auch 1906 die erste Einzelausstellung für den Maler. Bei Maurice Vlaminck schlägt sich eine kurzzeitige Auseinandersetzung mit dem Kubismus nur in einem kurzen Intermezzo einiger kubistischer Kompositionen nieder.
Ab 1914 unterbricht die Einberufung zum Kriegsdienst sein Schaffen für vier Jahre. In Paris richtet sich Vlaminck nach seiner Entlassung ein kleines Atelier ein, wo er sich auf die nächste Ausstellung vorbereitet. 1919 findet sie bei Druet statt. Sie bedeutet den endgültigen Durchbruch. Noch im selben Jahr kauft sich der Künstler in Valmondois ein Haus. In der ländlichen Umgebung, kann Maurice Vlaminck seinen eigenen Stil als Landschaftsmaler nun vollkommen entfalten.
1925, als der Maler in das Departement Eure-et-Loire umzieht, bleibt er der Landschaft eng verbunden. Sein Werk wird in den dreißiger Jahren in internationalen Ausstellungen gewürdigt. Die Freundschaft mit dem Schweizer Arzt Dr. Sigmund Pollag prägen die letzten Jahre seines Lebens. Der Freund sammelt das grafische Werk Maurice Vlamincks und schenkt dieses 1970 dem Kunstmuseum Bern. Mehr als 20 Bücher schreibt Vlaminck insgesamt, darunter auch autobiografische Texte.
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